SKIZZE AUS MEINEM LEBEN

Von Bernhard Simon

1. Vorwort des Herausgebers

Vergroesserung
Der aus Niederurnen (Kanton Glarus) aus kleinbürgerlichen Verhältnissen stammende Bernard Simon (1816-1900) arbeitete sich durch Fleiss, Ausdauer, kluge Taktik und einem gehörigen Schuss Unternehmergeist in den Jahren 1839-54 zu einem führenden Architekten der High Society im russischen St. Petersburg empor. Dieselben Charakterzüge und eine mittlerweile grosse berufliche Erfahrung brachten ihm nach seiner gesundheitlich bedingten Rückkehr in die Schweiz den Zuschlag von grosse Bauprojekten vor allem der öffentlichen Hand. Mit dem Bau der Kuranlage Bad Ragaz wurde Simon auch zum vielbeschäftigten Kurhausdirektor, was erklärt, dass danach kaum mehr Bauten von seiner Hand entstanden.
Im Alter von 78 Jahren verfasste Bernhard Simon eine sehr lebendig geschriebene Autobiografie, aus der wir bemerkenswerte Details über seinen Werdegang und sein Leben erfahren. Ziel des Autors war, die Triebfedern seines Erfolgs als Anleitung für die nachfolgende Generation aufzuzeigen: «In unserer Zeit hört man so oft den Ausspruch, es sei mit der Arbeit unmöglich, das Glück zu gewinnen wie ehemals, und nun soll meine Lebensgeschichte deshalb kurz und gut dartun, dass mit eisernem Fleiss und mit zeitgemässer Einsicht und mit stetem Vorwärtsstreben immer noch Lebenszwecke erreicht werden können, welche über das gewöhnliche Leben und das tägliches Streben hinausgehen».
Bernhard Simon, ein Vertreter und Exporteur der Schweizer Architektur des 19. Jahrhunderts, der heute zu Unrecht etwas in Vergessenheit geraten ist, gewinnt durch die nachfolgend veröffentlichte Autobiografie als Persönlichkeit an wesentlichen Konturen.
In Ergänzung zu dieser Autobiografie wird unter der Rubrik Lizentiats/Diplomarbeiten auch erstmals die bereits 1973 entstandene Werkmonografie von Annette Bühler mit dem Titel Bernhard Simon (1816-1900), Architekt publiziert. Ihre Recherchen zu mittlerweile z.T. verschwundenen Plänen und Bauten sind immer noch grundlegend für die Simon-Forschung.

Urheberrecht: Kantonsbibliothek Vadiana St.Gallen
Quellenangabe: Kantonsbibliothek Vadiana St.Gallen, VMs S Q 472/11

Erika Feier-Erni, 2007
Weiter